Lehmann in Neukirch
Der Name Lehmann ist in Neukirch/Lausitz sehr häufig anzutreffen. Der folgende Zeitungsartikel stammt aus "Der Sächsische Erzähler" vom 21.4.1937. Weiß jemand wo sich die folgenden Gebäude in Neukirch genau befanden?
"... Das älteste Kirchenbuch verzeichnet im Jahre 1630 einen Angermüller Lehmann,
Mittelmüller und Niedermüller Lehmann, und 1747 ersteht der Sohn des Gerbers
Christoph Lehmann, Johann Gottfried Lehmann, die Harthmühle. Sein Sohn
Johann Gottlieb Lehmann trennt 1805 von der Harthmühle ein Grundstück im
Niederdorfe ab, auf dem dessen Sohn Gottlieb Ehrenreich Lehmann zwischen
1810 und 1820 eine Lohgerberei und Knochenmühle errichtet, die noch heute im
Besitze eines Nachkommen, des Herrn Erich Lehmann ist. Ein Sohn dieses
Gerbers, Ernst Friedrich Lehmann, kaufte 1855 das zum Haugwitzschen Freigute
gehörige kleine Grundstück und Haus des Maurers Mörbitz als 20jähriger
Geselle und errichtete am 22.April 1862 als junger Meister eine Lohgerberei,
zu der in der nahen Harthmühle und später in der Niedermühle die Lohe
gestampft wurde. In diesem kleinen handwerkmäßigen Betriebe war zunächst nur
eine Grube vorhanden und die vorbeifließende Wesenitz wässerte die Felle.
Als diese Gerberei 1881 in den Besitz des Schwiegersohnes Ernst Ehrenreich
Lehmann überging, wurde der Betrieb erweitert, so daß 5 Gruben und 15 Gefäße
vorhanden waren, so nennt der Gerber die großen Kasten und Fässer, die in
der Erde versenkt sind, und in denen die Vorbereitung zum Erbprozeß und die
Ausgerbung der Häute vorgenommen werden. 1893 erfolgte dann der Bau einer
eigenen Lohmühle. Da in Neukirch mittlerweile noch ein paar andere kleine
Gerbereien entstanden waren, wurde dieser Zweig des Handwerkes in 5
Betrieben ausgeübt. Doch mit der Einführung der Maschine war ihnen allen das
Urteil gesprochen. So mußte sich der jetzige Besitzer Herr Otto Lehmann, der
1908 den Betrieb übernommen hatte, entschließen, die handwerksmäßig
ausgeübte Gerberei in ein fabrikmäßiges Industrieunternehmen umzuwandeln,
wollte er den Anforderungen gerecht werden, die die neue Zeit auch an diesen
Beruf stellte. So begann er von 1911 ab nach und nach die Gerberei
auszubauen zu der gegenwärtigen ausgedehnten Fabrikanlage, die in der Lage
ist, auch den verwöhntesten Ansprüchen Rechnung zu tragen, die die
gegenwärtigen Kunden stellen. ..."
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Übrigens gibt es auch eine Sage über den Harthmüller. (Diese Sage wird auch manchmal dem Valtenmüller aus der Valtenmühle von Neukirch zugeschrieben.)
Weitere Informationen zum Namen "Lehmann" finden Sie hier.
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